Frühchen leiden häufig an einem Netzhautschaden - schnelles Handeln ist gefragt

Von Cornelia Scherpe
11. Mai 2012

Wird ein Kind vor dem Ablauf der neun Monate zur Welt gebracht, zählt es als Frühchen und ist Teil einer Risikogruppe. Je nachdem wie früh die Geburt war, können manche Organe noch nicht vollkommenen ihre Funktionen erfüllen und auch Erkrankungen sind häufiger. Frühchen leiden zum Beispiel häufiger an einer sogenannten Frühgeborenen-Retinopathie. Hierbei handelt es sich um einen Netzhautschaden, der bei Kindern durchaus zur Erblindung oder zumindest zu einer extremen Kurzsichtigkeit führen kann. Die Adern wachsen ungesund stark, was die Netzhaut beschädigen oder sogar zu ihrer Ablösung führen kann.

Um betroffene Babys schnell zu diagnostizieren, wurde aus Studienergebnissen eine konkrete Risikogruppe innerhalb der Frühchen gebildet. Dazu zählen alle Kinder, die vor Beendigung des achten Monats zur Welt kamen oder kein Gewicht von 1.500 Gramm bei der Geburt erreichten. Ferner zählen alle Fälle dazu, bei denen ein Kind mehr als drei Tage beatmet werden muss.

Ungefähr 500 Fälle der Frühgeborenen-Retinopathie werden pro Jahr gemeldet. Entdeckt der Arzt die Krankheit frühzeitig, kann gut eingegriffen werden. Mittels Lasertherapie werden die wuchernden Adern in ihre natürlichen Schranken gewiesen. Zudem kann das Medikament Avastin vergeben werden. Es hat sich in der Praxis darin bewährt, dass sich unter seinem Einfluss keine neuen kranken Blutgefäße bilden. Das Mittel wird in flüssiger Form direkt in die Augen gespritzt.