Fluorochinolon-Antibiotika sind gefährlich - es kommt vermehrt zu Netzhautablösungen

Von Cornelia Scherpe
11. April 2012

Es gibt verschiedene Arten von Antibiotika. Eine Gruppe, die besonders gern verschrieben wird, sind die Fluorochinolone. Sie werden häufig von Hausärzten vergeben, da sie sich nachweislich leicht im Gewebe verteilen und daher gut gegen Bakterien vorgehen können. Außerdem besitzen sie ein besonders breites Wirkungsspektrum, sodass auch ohne genaue Bestimmung der Erreger eine Heilung eintreten sollte. Nun haben Untersuchungen jedoch gezeigt, dass ausgerechnet die Fluoro­chinolon-Antibiotika sehr gefährlich sein können. Eine bisher nicht bekannte Nebenwirkung ist nämlich die Ablösung der Netzhaut. Das Risiko steigt einer Studie zufolge direkt um das 5-Fache.

In der US-Studie wurden 4.384 Patienten untersucht, die eine Netzhautablösung erfahren hatten. Zur Kontrolle nahm man eine ebenso große Vergleichsgruppe ohne Augenprobleme. Es zeigte sich, dass jene Probanden mit dem Netzhautschaden überdurchschnittlich oft Fluoro­chinolon-Antibiotika bekommen hatten. Nach etwa 4,8 Tagen der Einnahme kam es bei ihnen zu den Problemen. Daraus schließen die Forscher, dass es durch die Medikamente zu Toxizitäten gekommen sein muss, die das Auge betreffen.