Narkolepsie statt Schweinegrippe: Impfstoff Pandemrix unter Verdacht

Von Nicole Freialdenhoven
4. März 2013

Als 2009 die Schweinegrippe H1N1 zu einer weltweiten Pandemie führte, riefen Mediziner allerortens zu einer Schutzimpfung auf. Dabei wurde häufig das Medikament Pandemrix des britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline verwendet. Nun steht dieses Medikament unter dem Verdacht, Narkolepsie auszulösen, eine Schlafstörung, die dafür bekannt ist, dass Betroffene urplötzlich einschlafen und auch im Wachzustand ständig müde sind.

Kurz nach der Schweinegrippe-Pandemie und den damit verbundenen Massenimpfungen war es in Finnland zu einer gehäuften Anzahl Narkolepsie-Neuerkrankungen unter Kindern und Jugendlichen gekommen. Eine britische Studie erhärtete nun den Verdacht, dass das Mittel Pandemrix die Ursache sein könnte. Ein britisches Team der Health Protection Agency hatte 75 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 18 Jahren untersucht, die seit 2008 an Narkolepsie erkrankt waren. Elf von ihnen waren kurz zuvor mit Pandemrix gegen die Schweinegrippe geimpft worden.

Ein Sprecher von GlaxoSmithKline sagte dazu, dass die vorliegenden Daten nicht ausreichen würden, um einen kausalen Zusammenhang zwischen den Narkolepsie-Erkrankungen und dem Impfstoff Pandemrix herzustellen. Trotzdem wolle man auch bei ihnen der Sache auf den Grund gehen. Die Mediziner hoffen, dass ihre Ergebnisse dafür sorgen werden, dass bei zukünftigen Pandemien sorgfältiger auf die eingesetzten neuen Impfstoffe geachtet wird.