Pandemrix und Narkolepsie - die Nebenwirkung der Schweinegrippe-Impfung ist real

Von Cornelia Scherpe
27. September 2012

2009 und 2010 war sie eines der großen Themen in den Medien: die Schweinegrippe. Der Erreger H1N1 griff als Pandemie um sich und viele Menschen erkrankten. Aus Panik wurde schnell ein Impfstoff für die allgemeine Bevölkerung freigegeben und viele Menschen ließen sich mit Pandemrix versorgen. Der britische Hersteller hatte für diese Spezialimpfung starke Zusätze benutzt und diese blieben nicht ohne Nebenwirkungen.

Wer sich impfen ließ, der kam mit den Adjuvantien in Berührung. Diese Inhaltsstoffe sollten dazu dienen, den eigentlichen Impfstoff noch effektiver zu machen, damit das menschliche Immunsystem schneller reagieren kann.

Eine ältere Studie aus Österreich hatte nichteingesetzte Impfproben untersucht und damals schon festgestellt, dass Pandemrix offenbar zu Narkolepsie führen kann. Auch eine Erhebung aus Schweden und eine Studie aus Finnland kamen zu dem Schluss, dass ein erhöhtes Risiko besteht.

Nun haben Forscher aus Frankreich sich erneut mit Pandemrix beschäftigt. Die Wissenschaftler liefern klare Zahlen für die Gefahr und das nach dem Alter der Geimpften differenziert. Demnach ist die Gefahr besonders für Jugendliche am größten. Wer 19 Jahre oder jünger war, als er geimpft wurde, dessen Risiko auf Narkolepsie ist um das 5-Fache gestiegen. Wer bereits im Erwachsenenalter war, hat immerhin noch eine um das 3,5-Fache erhöhte Gefahr.

Insgesamt waren in Frankreich 51 neue Fälle von Narkolepsie entdeckt worden, die während der Pandemie aufgetreten waren. Ganze 47 Personen hatten kurz davor den Impfstoff erhalten.