Betroffene haben weniger Hypocretin

Mangel des Wachhormons steht vermutlich im Zusammenhang mit der Narkolepsie-Erkrankung

Von Cornelia Scherpe
4. November 2011

Narkolepsie ist eine Schlafstörung, die das Leben für Betroffene zur Hölle macht. Ein normaler Tagesablauf und die Arbeit sind fast unmöglich. Bei jeder Tätigkeit können die Betroffenen plötzlich zusammenbrechen und sind eingeschlafen. Das mindert nicht nur die Lebensqualität, es kann auch zu lebensbedrohlichen Situationen führen.

Narkoleptiker haben einen Mangel an Hypocretin

Warum schlafen Narkoleptiker plötzlich ein? Ihre Krankheit ist genetisch bedingt. Von ihrem Körper wird weniger Hypocretin ausgeschüttet. Dies ist ein Wachhormon, das mitbestimmt, wie aktiv und fit wir uns fühlen.

Haben wir wenig davon im Blut, sind wir entsprechend erschöpft und müde. Die Ausschüttung von Hypocretin wird über das Gehirn gesteuert, genauer im Bereich des Hyptohalamus. Beim gesunden Menschen wird so ein gesunder Schlaf-Wach-Rhythmus überwacht und gesteuert.

Doch bei Narkoleptikern liegt hier offenbar eine Fehlfunktion vor. Zwar ist die Krankheit noch nicht zur Gänze erforscht, doch weiß man durch Blutanalysen von Betroffenen, dass sie definitiv einen Mangel an Hypocretin haben.

Abweichende Genvarianten wirken sich negativ auf das Immunsystem aus

Bereits entdeckt hat man abweichende Genvarianten bei Narkoleptikern, die sich negativ auf das Immunsystem auswirken. Sie befehlen den Immunzellen, sich gegen die Nervenzellen im Hirn zu wenden, die das Hormon produzieren. So wird die Ausschüttung teilweise unterbunden.