Nahrungsmittelallergie mit einer oralen Immuntherapie besiegen

Von Cornelia Scherpe
20. Juli 2012

Bei einer oralen Immuntherapie wird einem Patienten in winzigen Dosierungen das zugeführt, was er oder sie eigentlich nicht verträgt. So können kleine Stückchen Apfel jeden Tag gegessen werden, damit eine vorhandene Apfelallergie abnimmt. Der Mediziner nennt dieses Vorgehen eine orale Immuntherapie. Eine aktuelle Studie hat in Zahlen gezeigt, wie gut sich dieses Verfahren im Alltag bewährt.

Für ihre Untersuchung hatten sie mit Kindern und mit Jugendlichen gearbeitet, die empfindlich auf Hühnereiweiß reagierten. Diese Intoleranz gilt als die am häufigsten auftretende Nahrungsmittelallergie bei Kleinkindern. Bei den meisten verliert sich die Allergie später, jedoch haben nicht alle das Glück. Die 55 Studienteilnehmer hatten auch als Heranwachsende weiter mit der Nahrungsmittelallergie zu kämpfen. Der Kontakt mit Hühnereiweiß führte bei ihnen zu Rötungen und Juckreiz. Teilweise schwoll auch der Kehlkopf an, was unter Umständen lebensgefährlich werden kann.

Man begann nun bei 40 der Kinder eine schrittweise Desensi­bilisierung, indem oral kleine Mengen des Eiweiß vergeben wurden. Die übrigen 15 Kinder dienten als Placebogruppe. Wer tatsächlich therapiert wurde, der erhielt ein Pulver mit dem Eiweiß und dies über zwei Jahre hinweg. Durch die regelmäßige Vergabe gelang es tatsächlich bereits nach zehn Monaten, dass 22 der 40 Kinder weniger empfindlich reagierten. Nach zwei Jahren reagierten 30 Kinder nicht mehr sensibel auf das Eiweiß. In der Placebogruppe dagegen war es zu keinem Zeitpunkt zu einer Linderung gekommen.