Gegen eine Apfelallergie hilft das Rezept "Apfel täglich"

Von Cornelia Scherpe
2. Februar 2012

Es klingt im ersten Moment doch sehr ungewöhnlich, was Forscher aus der Schweiz vorschlagen. Demnach sollte jeder mit einer Allergie gegen Äpfel einem ganz einfachem Rezept folgen: jeden Tag Apfel essen. Warum sollte man genau das essen, worauf man allergisch reagiert? Das Zauberwort in diesem Kontext lautet: Toleranzentwicklung. Wer auf Birkenpollen allergisch reagiert, verträgt in den meisten Fällen auch nicht den Konsum von Äpfeln.

Das liegt daran, dass in beiden ähnlich aufgebaute Stoffe sind, die vom Allergiker als Allergene wahrgenommen werden. Das Immunsystem interpretiert das irrtümlicherweise als Angriff auf den Körper und reagiert mit den bekannten Allergie-Symptomen. Wer nun jeden Tag etwas Apfel isst, der beruhigt damit Schritt für Schritt das aufgebrachte Immunsystem. So kann sich mit der Zeit eine Toleranz gegenüber den Allergenen aufbauen und die Abwehrkräfte reagieren nicht mehr so heftig.

Die Schweizer Forscher führten dazu eine Studie mit 40 betroffenen Allergikern durch. Sie alle waren durch ihre Birkenpollen-Allergie auch allergisch auf Äpfel. Während 13 der Probanden als Kontrollgruppe dienten, bekamen die übrigen 27 Teilnehmer jeden Tag etwas Apfel. Über den Studienzeitraum hinweg erhöhte man den Apfelkonsum bei ihnen jedes Mal nach 14 Tagen. Am Anfang war es nur ein Gramm am Tag und zum Ende der Studie waren es 128 Gramm. Nach insgesamt acht Monaten hatte sich bei 17 der behandelten Patienten eine gute Toleranz entwickelt. Sie konnten nun problemlos die 128 Gramm Apfel am Tag essen, ohne dass sich Allergieanzeichen bei ihnen bemerkbar machten.