Muskelschwund erhöht das Risiko auf Krebs

Von Cornelia Scherpe
16. Dezember 2011

Patienten mit einer myotonen Dystrophie leiden an einer Muskelerkrankung. Ihre Muskeln werden immer schwächer und zudem treten Störungen des Hormonhaushaltes auf.

Doch als hätten diese Menschen nicht schon genug Kummer, haben Mediziner nun entdeckt, dass die Krankheit oft Hand in Hand mit Krebs geht. Offenbar fördert die myotone Dystrophie das krankhafte Mutieren der Zellen. Diese Beobachtung haben Ärzte bei ihren Patienten in den letzten Jahrzehnten vermehrt gemacht und nun bestätigt dies auch eine Studie.

Erfasst wurden die Daten von 1.658 Patienten, die an der Muskelerkrankung litten. Durch gute Patientenregister aus Schweden und Dänemark konnten die Forscher die Daten dieser Menschen von 1977 bis 2008 verfolgen. Von all diesen Patienten erlitten 104 im Laufe der Zeit auch eine Krebserkrankung. Rechnet man nach dem Maßstab, der die ungefähre Krebshäufigkeit unter den Menschen angibt, hätten es nur 52 Fälle sein sollen. Es sind aber exakt doppelt so viele. Dies erhärtet den Verdacht, dass myotone Dystrophie zu Krebs als Folgeerkrankung führen kann.

Am Häufigsten traten Tumoren im Darm und im Hirn auf, bei Frauen zudem in der Gebärmutter.