Durchbruch in der Krebsforschung? Muskelschwund könnte bald rückgängig gemacht werden

Rückgang von krebsbedingtem Muskelschwund durch Activin-Verabreichung?

Von Cornelia Scherpe
30. August 2010

Krebs ist noch immer eine der schlimmsten Todesursachen. Forscher auf der ganzen Welt sind daher bemüht, Therapiemöglichkeiten zu entdecken. Im Experiment mit Mäusen könnte jetzt ein großer Durchbruch gelungen sein. Muskelschwund gehört zu den Folgen eines Krebsleidens, bislang konnte man nichts tun, um das zu verhindern. Doch Forscher aus Amerika melden nun, dass sie den Muskelschwund bei krebskranken Mäusen erstmals rückgängig machen konnten.

Wirkungsweise von Activin

Dreh- und Angelpunkt scheint ein kleines Protein zu sein. Das Protein Acitivin kommt in unseren Körpern vor. Es soll das Wachstum von Muskeln kontrollieren. Wo zu wenig Acitivin ist, beginnt das Gewebe zu wuchern. Bei zerstörten Muskeln könnte die gezielte Verabreichung von Acitivin die Zellen regenieren.

Man gab also Mäusen das Protein und das Ergebnis war fantastisch: Es bildeten sich sogar Muskel wieder auf, die schon zu mehr als 50 Prozent verfallen waren.

Könnte man das Protein auf den Menschen anwenden, wäre das ein riesen Fortschritt. Der krebsbedingte Muskelschwund gehört zu den Hauptgründen, weshalb ein Mensch am Ende versterben muss. Die Lebenserwartung und natürlich auch die Lebensqualität ließen sich mit Activin-Verabreichungen erheblich verbessern.