Welt-Multiple-Sklerose-Tag: Ein weitgehend normales Leben ist möglich

Von Nicole Freialdenhoven
6. Juni 2013

Die Krankheit Multiple Sklerose ist noch immer mit vielen Vorurteilen behaftet: Die meisten Menschen denken bei diesem Begriff vor allem an schwerkranke Menschen im Rollstuhl, die einem zu frühen Tod geweiht sind.

Tatsächlich sind nur etwa 15 Prozent der MS-Kranken auf einen Rollstuhl angewiesen. Die meisten Betroffenen können dagegen ein durchweg normales Leben führen. Mit dem Welt-Multiple-Sklerose-Tag am 29.Mai sollte mehr Aufmerksamkeit für ihre Probleme geschaffen werden.

MS gehört zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen sich körpereigene Zellen gegen den Körper wenden und schwere Entzündungen im zentralen Nervensystem auslösen. Die geschädigten Nerven funktionieren nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr. So kommt es zu Funktionsstörungen der Muskeln, zu Sehstörungen oder anderen Problemen.

Multiple Sklerose wird häufig auch "Krankheit der 1000 Gesichter" genannt, weil sie so unterschiedlich verlaufen kann. Bei den meisten Betroffenen wechseln sich schwere Krankheitsphasen mit gesunden Phasen ab, in denen sie ein normales Leben führen können.

Die meisten MS-Diagnosen werden im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gestellt. Zwei Drittel der Patienten sind weiblich. Die Entstehung der Krankheit gibt der Medizin bis heute Rätsel auf, doch zumindest ist klar, dass es sich nicht um eine Erbkrankheit handelt. MS-kranke Frauen können in den meisten Fällen problemlos gesunde Kinder bekommen.