Führt moderne Ernährung zu Multipler Sklerose? Zusammenhänge zwischen Darm und MS erforscht

Von Nicole Freialdenhoven
23. September 2014

Inwiefern die Darmflora zur der Entstehung von neurologischen Krankheiten beiträgt, ist unter Forschern umstritten. Allerdings häufen sich die Belege dafür, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Ernährung und derartigen Krankheiten gibt.

In Japan beispielsweise wird seit einigen Jahren eine starke Zunahme an Multipler Sklerose beobachtet - parallel zu Änderungen in der Ernährung, weg von klassischen asiatischen zu westlichen Gerichten und Fast Food.

Diäten im Kampf gegen Multiple Sklerose

Forscher des Max Planck-Institutes in München befassten sich nun genauer mit diesem Thema und führten dazu Experimente mit Mäusen durch. Dabei stellten sie fest, dass keimfrei gehaltene Mäuse dann eine experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis (EAE), eine Krankheit ähnlich der Multiplen Sklerose beim Menschen, entwickelten, wenn sie zuvor die Darminhalte anderer Mäuse erhalten hatten.

Daraus lässt sich schließen, dass die Darmflora vermutlich der Auslöser für die Entstehung der Krankheit war. Erhielten die Mäuse eine faserreiche Diät, konnte die Erkrankungsrate jedoch wieder gesenkt werden.

Die Wissenschaftler wollen nun auch beim Menschen erforschen, ob die Ernährung Einfluss auf die Entstehung von MS hat - und ob eine bestimmte Diät dazu beitragen kann, derartige Krankheiten zu verhindern.