Alkohol als Schutz vor Multipler Sklerose? Erstaunliche Studienergebnisse aus Schweden

Von Nicole Freialdenhoven
24. Februar 2014

Wer gerne Alkohol trinkt, mag zwar Leber und Gehirnzellen ruinieren, doch zumindest schützt er seinen Körper vor Multipler Sklerose. Zu diesem erstaunlichen Ergebnis kam eine Studie des schwedischen Karolinska Institutes, das die Daten zweier Fall-Kontroll-Studien mit insgesamt 6645 MS-Patienten und 6961 gesunden Kontrollteilnehmern auswertete.

Patienten und Kontrollpersonen hatten in Fragebögen unter anderem ihre Ess- und Trinkgewohnheiten angeben müssen. Bei der Auswertung stellten die Forscher fest, dass die Frauen, die regelmäßig größere Mengen Alkohol konsumierten, ein um 30 bis 50 Prozent reduziertes Risiko besaßen, an Multipler Sklerose zu erkranken, als Abstinenzlerinnen. Bei den Männern lag dieser Wert bei 30 bis 40 Prozent.

Laut Forschern andere Faktoren für Studienergebnis verantwortlich

Die Forscher bewerten das Studienergebnis jedoch selbst als unwahrscheinlich. Sie vermuten, dass Personen, die an MS erkrankt waren, ihren Alkoholkonsum drastisch einschränkten und auch ihr früheres Trinkverhalten gedanklich nach unten korrigierten. Eine weitere Rolle könnten Lebensstil und Verhalten insgesamt sein oder genetische Faktoren, die den Betroffenen schon vor dem Ausbruch der Krankheit den Alkoholgenuss verleideten.