Salz verschlimmert Multiple Sklerose: Ärzte raten zu Verzicht auf bestimmte Lebensmittel

Von Nicole Freialdenhoven
13. Januar 2014

Fertigpizza aus dem Backofen und anschließend eine Tüte Chips: Für Patienten, die unter Multipler Sklerose leiden, eine denkbar ungünstige Ernährung. Mediziner der Universität Buenos Aires haben nun konkret untersucht, wie sehr sich übermäßiger Salzkonsum auf Autoimmunkrankheiten auswirkt und festgestellt, dass Kochsalz das Entstehen neuer Läsionen begünstigt. Ihre Ergebnisse präsentierten die Wissenschaftler nun beim ECTRIMS-Kongress in Kopenhagen.

Sie beobachteten zwei Jahre lang insgesamt 70 Patienten, die unter schubförmiger MS litten und die in drei Gruppen eingeteilt worden waren: Eine Gruppe nahm täglich weniger als zwei Gramm Salz zu sich und lag damit im Rahmen der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation. Die zweite Gruppe nahm eine durchschnittliche Tagesmenge von 2 bis 5 Gramm Salz zu sich und die dritte Gruppe eine erhöhte Menge von über 5 Gramm. Dabei stellte sich heraus, dass es schon bei der durchschnittlichen Salzmenge 2,7 mal so häufig zu neuen Hirnläsionen kam und bei der Gruppe mit hohem Salzkonsum sogar 8 mal so häufig.

Die argentinischen Forscher konnten sogar eine neue Formel darin erkennen: Oberhalb der fünf Gramm-Grenze verursachte jedes Gramm Salz 3,7 zusätzliche T2-Läsionen im Untersuchungszeitraum von zwei Jahren. Zwar konnte der konkrete Einfluss des Salzes auf Multiple Sklerose noch nicht geklärt werden, doch zumindest weisen diese Daten darauf hin, dass MS-Patienten besser auf eine salzarme Ernährung achten sollten.