Leicht übertragbare und antibiotikaresistente Mykobakterien als Gefahr für Mukoviszidose-Patienten

Von Cornelia Scherpe
9. April 2013

Menschen mit Mukoviszidose haben oft nicht nur mit ihrer eigentlichen Krankheit zu kämpfen, sondern auch mit weiteren Infektionen. In einer Statistik, die Patienten aus Europa und aus den USA zusammenfasste, kam heraus, dass bis zu zehn Prozent dieser Menschen zusätzlich eine schwere Infektion mit Mykobakterien haben. Dabei gibt es verschiedene Sorten, die im Falle der Mukoviszidose-Patienten in der Regel dazu führen, dass ihre Atemwege und die Lunge angegriffen wird. Da die Patienten bereits ohnehin geschwächt sind, kann dies fatale Folgen haben.

In vielen Krankenhäusern werden die Mukoviszidose-Fälle in Einzelzimmern behandelt. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, wie sinnvoll dies ist, denn die Bakterien sind deutlich einfacher übertragbar, als man bisher glaubte. Die bisherige Annahme besagt, dass die Mykobakterien nicht einfach von Mensch zu Mensch springen. Dies konnte nun jedoch widerlegt werden und macht die Erreger nur umso gefährlicher.

Da viele Stämme zudem längst gegen Antibiotika resistent sind, kann man den Patienten oft überhaupt nicht mehr helfen. In einer Genom-Analyse nahm man einen häufigen Vertreter der Mykobakterien, "M. abscessus", genau unter die Lupe und dies bei insgesamt 31 Patienten. Bei vielen der Betroffenen waren die Gensequenzen fast vollständig identisch.

Daraus schließen die Forscher, dass die Betroffenen ihre Infektion nicht unabhängig voneinander haben. Die Bakterien müssen via Tröpfchen-Infektion von einem Patienten auf den anderen übergegangen sein. Auch die Antibiotika-Resistenz spricht dafür. Sie konnte selbst bei den Patienten nachgewiesen werden, die im Gegensatz zu anderen Betroffenen noch gar kein Antibiotikum bekommen hatten.