Mukoviszidose frühzeitig erkennen - Screening gestartet

Von Cornelia Scherpe
22. Oktober 2012

In Mecklen­burg-Vorpommern wurde im September 2012 ein neues landesweites Screening ins Leben gerufen. Eltern können nun mit ihren neugeborenen Kindern diese Leistung völlig kostenfrei in Anspruch genommen. Es wird mittels Screening herausgefunden, ob die kleinen Söhne und Töchter an der angeborenen Stoffwechselerkrankung leiden.

Mukoviszidose ist gerade in Europa sehr weit verbreitet. Die Patienten besitzen einen genetischen Defekt, der dazu führt, dass sich im Körper zäher Schleim bildet. Besonders in den Lungen häuft sich dieser so schnell an, dass bereits die kleineren Kinder Atemprobleme bekommen. Der Schleim macht sich aber auch in der Galle oder der Bauchspeicheldrüse bemerkbar. Bisher ist das Leiden nicht heilbar, doch eine frühe Diagnose kann das Leben verlängern.

Das Screening in Mecklen­burg-Vorpommern ist ein Projekt, das auf breiter Fläche helfen soll. Den Kindern wird ein kleiner Tropfen Blut entnommen und dieser auf eine sogenannte Trockenblutkarte gegeben. Im Labor in Greifswald kann dann untersucht werden, ob das charakteristische Protein "Trypsin" vorhanden ist. Ist dem so, gehen die Mediziner noch einen Schritt weiter und suchen nach einem Eiweiß der Bauchspeicheldrüse. Auch dieses muss erhöht sein, damit das Risiko auf Mukoviszidose besteht.

Bei positiven Befunden informiert die Klinik in Greifswald den entsprechenden Arzt. Vor Ort kann dieser dann bei den Kindern noch einmal den Schweißtest machen. Dabei wird etwas Schweiß genommen und im Labor auf seinen Salzgehalt hin untersucht. Mukoviszidose führt zu einem besonders hohen Gehalt.