Mukoviszidose bereits bei Neugeborenen - ein schneller Test nach der Geburt ermöglicht Früherkennung

Von Cornelia Scherpe
4. Juli 2012

Mukoviszidose entsteht durch ein defektes Gen. Bei Betroffenen führt diese Fehlfunktion dazu, dass sich im Körper ein zähflüssiger Schleim bildet. Besonders die Bauchspeicheldrüse und die Lunge sind davon betroffen. Da die Krankheit auf einen Gendefekt zurückgeht, ist sie bei Erkrankten auch zum Zeitpunkt der Geburt bereits in vollem Gange. Auch wenn Babys noch keine sichtbaren Symptome zeigen, sollten sie so schnell wie möglich therapiert werden, denn auch Galle oder Leber sind irgendwann vom Schleim betroffen. Das führt zu diversen Störungen im Körper.

Bisher ist Mukoviszidose leider nicht heilbar, doch das Leben eines Menschen kann deutlich verlängert werden, wenn eine Behandlung so schnell wie möglich beginnt. So kann die Lebenserwartung auf 40 Jahre erhöht werden, sonst liegt sie bei unbehandelten Patienten deutlich darunter. Daher ist eine Früherkennung so wichtig. Um den kleinsten Patienten gut helfen zu können, sollte unmittelbar nach der Entbindung ein Test auf Mukoviszidose hin erfolgen. Dieser ist ganz einfach und für das Neugeborene unbedenklich, denn alles was der Arzt benötigt, ist eine Blutprobe.

Experten sprechen sich ohnehin für ein deutschlandweites Screening aus. Die Untersuchung sollte obligatorisch in jeder Klinik werden, damit alle Kinder die Chance haben, noch im Krankenhaus getestet zu werden. Derzeit kommen in Deutschland circa 200 Kinder jährlich mit Mukoviszidose zur Welt.