Verdacht auf Mukoviszidose bei Babys: Salzgehalt der Haut beim Küssen testen

Der Salzgehalt des Schweißes erkrankter Kinder gibt erste Hinweise auf eine mögliche Erkrankung

Von Nicole Freialdenhoven
2. April 2015

Befürchten junge Eltern, dass ihr Baby unter Mukoviszidose leidet, könnte ein einfacher Selbsttest zuhause erste Anhaltspunkte liefern.

Kochsalzgehalt der Haut und Gewicht als Hinweise auf Mukoviszidose

Forscher der brasilianischen Universität Minas Gerais raten Eltern, beim Küssen der Babyhaut darauf zu achten, ob die Haut salzig schmeckt. Ein erhöhter Kochsalzgehalt der Haut ist ein wichtiger Hinweis auf diese Krankheit.

Außerdem sollten die Kinder täglich gewogen werden: Legen sie weniger als 10,5 Gramm Gewicht am Tag zu, ist dies ein weiterer Hinweis auf Mukoviszidose.

Studienergebnisse

Die Forscher hatten Kinder aus ganz Brasilien mit einem durchschnittlichen Alter von 34 Tagen mit Hilfe von CF-Screenings getestet und die Eltern befragt.

Salzgehalt des Schweißes erkrankter Kinder

Dabei stellten sie fest, dass 42 Prozent der Mütter von betroffenen Kindern zuvor den hohen Salzgehalt der Haut bemerkt hatten. Bei diesem Kindern war das Risiko einer Mukoviszidose-Erkrankung dann auch 17-mal höher als bei anderen Kindern.

Eine Analyse des Schweißes ergab, dass der Salzgehalt bei den kranken Kindern etwa neunfach so hoch war wie bei gesunden Kindern: Mit 92 mmol/l entsprach er etwa dem Salzgehalt von Meerwasser.

Die Gewichtskontrolle ergab immerhin noch ein 5-fach erhöhtes Risiko für Kinder, die kaum an Gewicht zulegten.

Dennoch wird die Diagnose auch weiterhin nur mit klinischen IRT-Tests bestätigt werden können, die in einigen Ländern bereits Bestandteil des Neugeborenen-Screenings sind.