Hodgkin-Lymphom: Bei Vitamin-D-Mangel sinken die Überlebenschancen

Versorgung mit Vitamin D sollten Hodgkin-Patienten nicht außer Acht lassen

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2020

Das Hodgkin-Lymphom gehört zu den Krebserkrankungen im lymphatischen System. Überall im Körper kann es in den Lymphknoten zu bösartigen Geschwüren kommen, weshalb eine Therapie schwierig ist. Weltweit suchen Forscher nach Möglichkeiten, die Prognose Betroffener zu verbessern. Eine aktuelle Studie nimmt einmal mehr Vitamin D in den Blickpunkt.

Vitamin D wird zwar allgemein zu den Vitaminen gezählt, doch streng genommen handelt es sich um ein Hormon. Der Körper kann es selbst bilden, wenn genügend UV-Strahlung auf die Haut gelangt. Aus diesem Grund raten Ärzte allen Altersgruppen, täglich Zeit unter freiem Himmel zu verbringen. Der Nutzen für die Gesundheit könnte insbesondere für Patienten mit Hodgkin-Lymphom gelten. Zumindest fand die Studie heraus, dass ein Mangel an Vitamin D die Prognose verschlechtert.

Vitamin-D-Mangel bei Hodgkin-Patienten

Die Wissenschaftler aus Köln banden 351 Betroffene in ihre Studie ein und begleiteten sie über 13 Jahre hinweg. 175 Patienten hatten laut Blutbild einen Vitamin-D-Mangel, während die andere Hälfte sich auf einem ausgeglichenen Niveau befand.

Die erste Feststellung der Forscher: Bei wem der Krebs weit fortgeschritten war oder wer nach erster Besserung einen Rückfall erlitten hatte, dessen Vitamin-D-Spiegel war öfter niedrig. Betroffen waren 68 Prozent gegenüber 41 Prozent in der Gegengruppe. Zudem war der Wert im Blut besonders niedrig. Im Schnitt lag er bei nur 21,4 nmol/l. Die anderen Patienten kamen auf durchschnittlich 35,5 nmol/l.

Vitamin-D-Versorgung beim Hodgkin-Lymphom wichtig

Nach zehn Jahren werteten die Forscher die Überlebensraten aus. 87,2 Prozent derer mit normalen Vitamin-D-Werten waren noch am Leben. Bei einem Mangel lag die Quote mit 76,1 Prozent darunter. Noch deutlicher war der Unterschied, wenn man auf das progressionsfreie Überleben achtete. Dies meint Patienten, bei denen sich die Erkrankung nicht weiter verschlechtert hatte. Hier lag die 10-Jahres-Prognose mit ausreichend Vitamin D bei 81,8 Prozent. Ein Vitamin-D-Mangel drückte die Quote hingegen auf nur noch 64,2 Prozent.

Die Forscher vermuten daher, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D helfen könnte, eine Verschlechterung des Hodgkin-Lymphoms einzudämmen. Dafür spricht auch, dass eine Chemotherapie bei gleichzeitiger Vergabe von Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel den Therapieerfolg erhöhen kann. Eine Wunderwaffe wird Vitamin D nicht, doch es könnte die Behandlung Betroffener verbessern.