Die Leitlinie zur Diagnose von Morbus Crohn wird aktualisiert

Von Cornelia Scherpe
26. November 2013

Morbus Crohn ist eine sehr ernste Erkrankung des Verdauungssystems. Der Darm wird von einer chronischen Entzündung geplagt, die sowohl die obere Schleimhautschicht betrifft, als auch tieferes Darmgewebe betreffen kann.

Für den Patienten sind daher Bauchschmerzen und vor allen Dingen Durchfall an der Tagesordnung und das belastet die Betroffenen stark.

CT zur Diagnose ist nicht mehr neuster Stand

Damit Morbus Crohn sinnvoll therapiert werden kann, muss zunächst die richtige Diagnose gestellt werden. Die derzeit aktuelle Leitlinie sieht dabei vor, dass bei Verdacht ein CT gemacht werden sollte.

Derzeit überarbeitet man diese Ansicht jedoch und will noch dieses Jahr eine neue Leitlinie veröffentlichen. Über den Inhalt wurde bereits auf einer Tagung der "Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten", kurz DGVS, gesprochen.

Das CT als Diagnosemittel soll vor allen Dingen wegfallen, da es inzwischen eine bessere Methoden gibt und man den Patienten daher die Strahlenbelastung ersparen möchte. Die neue erste Wahl als Diagnosemittel heißt MRT.

Kommt der Arzt auch mit dem MRT noch zu keiner befriedigenden Aussage, soll zusätzlich die Kapselendoskopie angewandt werden. Dieses Verfahren gibt es seit 2001 und es basiert auf einer Mini-Kamera, die der Patient schlucken kann.

Neue Leitlinien sollen nicht nur diagnostizieren, sondern auch bei Therapie helfen

Während das Hightech-Gerät durch den Verdauungstrakt wandert, kann es genaue Bilder des Gewebes machen und der Arzt hat ideale Voraussetzungen, sich einen Überblick zu verschaffen.

Die neuen Leitlinien sollen sich aber nicht nur zur Diagnose, sondern auch zur Therapie äußern. Vor allen Dingen widmet man sich der Frage, wann Immunsuppression sinnvoll wird. Zu viel auf Medikamente soll man dabei nicht setzen, da man den Darm so nicht unterstützt, sondern ihm seine Arbeit abnimmt. Das kann auf lange Sicht zu einer Verschlechterung führen.