Botox hilft bei Migräne nicht

Von Cornelia Scherpe
27. April 2012

Einige Zeit stand der Verdacht im Raum, dass man Patienten mit Migräne durch das Nervengift Botulinumtoxin A, besser bekannt als Botox, helfen kann. In Amerika ist diese Behandlungsmethode auch offiziell im Kampf gegen Migräne zugelassen. Die lähmende Wirkung des Mittels soll helfen, die heftigen Kopfschmerzattacken besser unter Kontrolle zu bekommen. Nun zeigt eine Meta-Studie aber, dass man mit Botox nicht wirklich etwas gegen Migräne ausrichten kann. In der großen Untersuchung wandten sich die Forscher vielen Studien zu, die bereits zu diesem Thema betrieben wurden.

Zwei Studien hatten gezeigt, dass sich die Kopfschmerz-Tage verringerten und auch die Intensität der Schmerzen bei den Patienten abnahm. Genau auf diesen beiden Studien basiert die Zulassung. Doch es konnte in den Untersuchungen gar nicht eindeutig ausgeschlossen werden, ob dabei nicht der Placeboeffekt eine entscheidende Rolle spielte. Die Patienten glaubten nur an die Wirkung. Wäre dem so, wäre es alles andere als kosteneffektiv, ständig mit Injektionen gegen die Migräne vorzugehen.

Die Meta-Analyse betrachtete auch 27 weitere Studien, bei denen nachweislich mit einer Placebogruppe zur Kontrolle gearbeitet wurde. So hatte man weitere Daten von insgesamt 5.313 Patienten. Hierbei zeigte sich kaum eine Wirkung von Botox. Viele Patienten profitierten gar nicht davon und wer davon profitierte, der verspürte nur eine leichte Verbesserung.