Genetisch veranlagt: Gen für Migräneattacken verantwortlich

Von Thorsten Hoborn
13. September 2010

Migräne ist eine neurologische Erkrankung. Allein in Europa leiden 17 Prozent aller Frauen und acht Prozent aller Männer an gelegentlichen Migräneanfällen. Die attackeartigen, halbseitigen Kopfschmerzen treten oft mit unangenehmen Begleitsymptomen, wie Licht- und Geräuschüberempfindlichkeit sowie Übelkeit auf.

Im Rahmen einer Studie wurden nun die genetischen Daten von über 50.000 Testpersonen auf mögliche Ursachen analysiert, die die Entstehung von Migräne begünstigen könnten.

Wissenschaftler entdeckten dabei, dass ein spezieller Gen-Marker, der den Haushalt des Neurotransmitters Glutamat im Gehirn steuert, dabei von elementarer Bedeutung sein könnte. Bei Migränepatienten ist das Gen nicht dazu in der Lage, das Glutamat angemessen abzubauen, so dass es in den Nervenenden zu einer Glutamatüberkonzentration kommt, die Migräneanfälle auslösen könnte. Sollte sich diese Theorie bewahrheiten, könnten Medizin und Pharmaindustrie neue, hilfreichere Medikamente zur Schmerzlinderung auf den Markt bringen.