Neuer Therapieansatz bei schwerer Migräne: Antikörper erfolgreich getestet

Antikörper ALD403 reduziert Eiweißmoleküle, welche den Migräneanfall verstärken

Von Nicole Freialdenhoven
16. Dezember 2014

Bei einem schweren Migräneanfall sind Betroffene dazu verurteilt, oft stundenlang im abgedunkelten Zimmer zu ruhen und darauf zu warten, dass es vorbei geht.

Wissenschaftler forschen daher seit Jahren intensiv nach Möglichkeiten, Migräne nicht nur zu behandeln, sondern vor allem auch Anfälle von vorneherein zu vermeiden.

Lösungsansatz

Einen neuen Lösungsansatz präsentierte nun die Mayo Clinic in Arizona, die eine Studie mit 163 Patienten durchführte. Die Teilnehmer waren zwischen 18 und 55 Jahre alt und litten in einem Zeitraum von 28 Tagen zwischen 5 und 14 Tagen an Migräne.

Behandlung mit Antikörper ALD403

Die Hälfte von ihnen erhielt im Rahmen der Studie eine intravenöse Dosis des Antikörpers ALD403, dem es in Laborversuchen gelungen war, die Konzentration eines bestimmten Eiweißmoleküls zu verringern, das bei Migräneattacken freigesetzt wird und sie vermutlich durch eine Erweiterung der Arterien im Gehirn noch verstärkt.

Reduzierung der Migränetage

Bei den Versuchsteilnehmern gelang es dem Antikörper, die Zahl der Migränetage um durchschnittlich 5,6 zu verringern. Allerdings kamen auch die Teilnehmer, die nur ein Placebo erhalten hatten, auf 4,6 weniger Migränetage.

Keine Nebenwirkungen

Der Einsatz des Antikörpers führte bei den Patienten nicht zu Nebenwirkungen oder zu geänderten Laborwerten. Damit wird die Phase II-Studie, bei der es um die Sicherheit des Wirkstoffes geht, als positiv bewertet.

Als nächstes sollen weitere Studien erfolgen, ehe mit der Entwicklung eines Migränemittels mit diesem Wirkstoff begonnen werden kann.