Eine Frage des Glaubens: Placebos helfen bei Migräne genauso gut wie Medikamente

Von Cornelia Scherpe
29. Januar 2014

Immer wieder werden Studien durchgeführt, in denen mindestens eine Placebogruppe gebildet wird. Die Teilnehmer in dieser Gruppe erhalten also gar kein echtes Medikament, sondern beispielsweise eine geschmacklose Tablette ohne jeden Wirkstoff.

Dadurch soll ausgeschlossen werden, dass ein neues Mittel vielleicht gar keine therapeutische Wirksamkeit an sich hat, sondern nur durch den Glauben des Patienten an eine Verbesserung scheinbar wirkt. Der Placeboeffekt ist daher in den meisten Studien nicht gerade erwünscht, doch das bedeutet nicht, dass er per se etwas Schlechtes ist.

Er zeigt zumindest, dass das positive Denken einen enormen Einfluss auf die Selbstheilungskräfte hat, die jedem Menschen mehr oder minder stark inne wohnen. Wie gut der Körper sich bei Migräne selbst helfen kann, hat eine aktuelle Studie gezeigt.

Hoffnung lässt die Symptome schwinden

Dabei wurden 66 Patienten betreut, die seit Jahren mit einer Migräne zu kämpfen hatten und von denen mindestens 459 Anfälle dokumentiert werden konnten. Sie wurden nun in zwei Gruppen aufgeteilt und erhielten entweder ein zugelassenes Medikament gegen Migräne, oder aber nur ein Placebo.

Alle wurden gebeten, eine Tablette immer dann zu nehmen, wenn sie seit 30 Minuten an ihren Kopfschmerzen litten. Auf den Umschlägen, in denen die Pillen enthalten waren, konnten die Patienten außerdem wichtige Informationen zu den Inhaltsstoffen nachlesen.

Dabei wurde auch variiert, indem bei einigen Patienten die Daten eher neutral oder gar negativ wirkten und bei anderen sehr viel Hoffnung auf echte Besserung machten.

Am Ende der Studie stellte sich heraus, dass die Kopfschmerzen bei den meisten Patienten dann besser geworden waren, wenn die Verpackung ihnen viel Mut gemacht hatte. Die Erwartungshaltung hatte dabei eine ebenso gute Wirksamkeit wie die Tabletten mit einem Inhaltsstoff.