Dem Metabolischen Syndrom auf der Spur: Ist die Harnsäure schuld?

Von Nicole Freialdenhoven
19. August 2014

Das Metabolische Syndrom gibt der Medizin nach wie vor Rätsel auf. Vor allem in den Industrienationen sind immer mehr Menschen von dieser Störung betroffen, die sich durch die vier Faktoren Bluthochdruck, veränderte Blutfettwerte, Adipositas und Insulinresistenz auszeichnet und als einer der größten Risikofaktoren für koronare Herzkrankheiten gilt.

Ein Übermaß an Harnsäure im Blut galt bislang lediglich als Begleiterscheinung des Metabolischen Syndroms, doch amerikanische Forscher glauben nun erkannt zu haben, dass die Harnsäure möglicherweise der Auslöser für die Probleme ist.

Verringerung der Harnsäure zeigte erste Erfolge

In Experimenten wurde bei Mäusen gezielt das Protein GLUT9 gestört, das für die Überleitung der Harnsäure aus dem Blut in den Darm verantwortlich ist. Bei diesen Mäusen zeigte sich schon bald eine Anreicherung von Harnsäure im Körper, die wiederum zu den typischen Symptomen des metabolischen Syndroms führte.

Auch eine Therapie hatten die Forscher bereits zur Hand: Das normalerweise gegen Gicht eingesetzte Mittel Allopurinol, das die Produktion von Harnsäure verringert. Bei den Mäusen zeigten sich anschließend verbesserte Blutdruck- und Cholesterinwerte, doch der Blutzucker blieb gleich.

Immerhin lassen die neuen Erkenntnisse darauf schließen, dass es hilfreich sein kann, auf Harnsäure bildende Nahrungsmittel zu verzichten. Dazu gehört beispielsweise die Fruktose, die in den letzten 30 Jahren verstärkt zum Süßen eingesetzt wurde.