Ansatz für neue Therapie - Forscher finden neue Gene des Medulloblastom

Von Cornelia Scherpe
25. Juli 2012

Bei einem Medulloblastom handelt es sich um einen embryonalen Tumor, das bedeutet, er entsteht bereits vor der Geburt. Diese Form der Hirntumoren gilt als besonders bösartig und hat leider keine guten Prognosen bei betroffenen Patienten. Etwa zwei Drittel können bei einer sofortigen Operation mit anschließender Chemotherapie überleben, allerdings bleiben in der Regel große geistige Störungen zurück.

Forscher auf der ganzen Welt sind bemüht, diesem häufigen Krebsleiden bei Neugeborenen weiter auf den Grund zu gehen und so bessere Therapien zu entwickeln. Einen Fortschritt konnte ein internationales Team nun vermelden. Den Forschern ist es gelungen, mehrere Gene zu entdecken, die offenbar mit dem Wachstum dieses Geschwürs zu tun haben. Sie konnten so das Medulloblastom in den vergangen Forschungsjahren bereits in vier verschiedene Gruppen aufteilen. Jede Gruppe besitzt ein anderes Genprofil. Das Profil wirkt sich ganz wesentlich auf die Überlebenschancen der Patienten aus. So betragen diese beim negativsten Profil nur 20 Prozent und beim besten Profil schon 90 Prozent. Nun fand man zwölf weitere Gene, die die Profile noch einmal verfeinern können. Diese Differenzierung soll die praktische Medizin voranbringen.

Einige der Genmutationen verändern die Stoffwechselprozesse im Gehirn zugunsten des Tumors. Genau dafür sind aktuell erste Wirkstoffe in der Entwicklung. Einige Medikamente befinden sich sogar schon im praktischen Einsatz und werden in Probanden-Studien getestet.