Gehirntumore ausbremsen - durch die Blockade eines Proteins gelingt es

Von Cornelia Scherpe
6. Januar 2012

Forscher können wieder einen enormen Fortschritt in der Krebsforschung vermelden. Ihnen ist es gelungen, Medulloblastome am Wachstum zu hindern. Dabei handelt es sich um sehr bösartige Tumore im Gehirn, die besonders oft bei Kindern auftreten. Sie sind die am Häufigsten vorkommende Art von Hirntumoren.

Forscher haben den Medulloblastomen nun ihr Geheimnis entlockt: FoxM1. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das die Tumorzellen dringend benötigen. Jeder Mensch besitzt FoxM1. Normalerweise regelt das Protein, wie genau Zellen wachsen. Leider gerät das Eiweiß bei dem Auftreten der Medulloblastome außer Kontrolle und es hilft auch den Krebszellen beim Wachsen.

Ohne FoxM1 könnte der Tumor sich gar nicht weiterentwickeln. Die Mediziner haben sich daher daran gemacht, eine FoxM1-Blockade zu entwickeln, um so den betroffenen Kindern ein längeres Leben zu ermöglichen. Die Entwicklung der Blockade wird auf der ganzen Welt mit großer Hoffnung betrachtet. Die Deutsche Krebshilfe fördert die Forschung sogar mit 435.000 Euro.

Bisher kann man FoxM1 immerhin schon dafür benutzen, um die genaue Aggressivität des Hirntumors zu bestimmen. Eine hohe Anzahl des Eiweiß spricht für ein schnelles Wachstum, eine niedrige Anzahl für ein eher langsames Fortschreiten.