Schmerzmittel in der Schwangerschaft: Immer mehr Kinder kommen tablettenhängig zur Welt

Von Nicole Freialdenhoven
3. Mai 2012

In den USA hat sich die Zahl der Neugeborenen, die bereits mit einer Opiat-Abhängigkeit zur Welt kommen, in den letzten zehn Jahren verdreifacht, berichtet das Journal of the American Medical Association. Grund für den Anstieg ist der steigende Missbrauch verschreibungspflichtiger Schmerzmittel während der Schwangerschaft. Die Verkaufszahlen für Opiate und ähnliche Schmerzmittel verfünffachte sich in den letzten Jahren sogar. Mediziner kritisieren, dass diese Mittel viel zu häufig verschrieben oder sogar illegal verkauft wurden.

Die Zahl der tablettensüchtigen Babys stieg in den letzten zehn Jahren von 1,2 Fällen auf 1000 Geburten auf 3,9 Fälle. Die Betroffenen zeigten nicht nur typische Entzugserscheinungen wie Krämpfe, Zuckungen, Atemprobleme und Reizbarkeit, sondern kamen vielfach auch untergewichtig auf die Welt. Sie mussten im Durchschnitt 16 Tage im Krankenhaus bleiben, bis sie den "Entzug" überstanden hatten.

Aber auch Erwachsene litten unter der Zunahme der Schmerzmittelabhängigkeit: Die Zahl der Todesfälle durch Opiate hat sich im Zeitraum 2000-2009 vervierfacht.