Medikamentenmissbrauch ist auch unter Hobbysportlern auf dem Vormarsch

Dopingsituation im Breitensport spitzt sich zu - entsprechende Mittel immer leichter zu bekommen

Von Laura Busch
27. Dezember 2009

Doping ist besonders bei Hochleistungssportlern ein bekanntes Problem, aber auch immer mehr Hobbyathleten greifen zu gefährlichen Spritzen und Pillen, um ihre Fitness zu verbessern und ihren Körper zu formen.

Dopingmittel sind leichter zugänglich

Eine Studie von Sportwissenschaftlern der TU Darmstadt hat jetzt ergeben, dass mehr als eine Million Menschen, die nur zum Spaß ins Fitnessstudio gehen oder Mitglied in einem Verein sind, Medikamentenmissbrauch betreiben. "Die Dopingsituation im Freizeit- und Breitensport hat sich in den letzten Jahren stark zugespitzt", erklärt Studienautor Mischa Kläber.

Und weiter: "In Fitness- und Bodybuildingstudios finden sich oft gut organisierte Doping-Netzwerke, die die Neulinge einweisen, ihnen Know-how und Medikamente verschaffen und auch im Injizieren der Mittel unterweisen".

Fließender Übergang zwischen Nahrungsergänzungs- und gefährlichen Mitteln

Auch Ärzte und Apotheker seien immer häufiger auch im Hobbybereich mit in Doping-Fälle involviert. Die Szene sei sehr verschwiegen, so dass von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden müsse. Durch die zunehmende Verfügbarkeit und Bedeutung von Nahrungsergänzungsmitteln sei der Übergang zwischen solchen Pillen und anderen, wirkungsstärkeren und gefährlichen Mitteln fließender geworden. Die Beschaffung solcher Produkte im Internet sei zudem ein Kinderspiel.