Gefahr für Masern-Spätfolgen höher als angenommen - Impfschutz für breite Massen ist wichtig

Von Ingrid Neufeld
19. Juli 2013

Masern gelten noch immer als heimtückische Krankheit. Bisher schätzte man allerdings die Gefahr von Spätfolgen geringer ein, als diese tatsächlich ist. Wissenschaftler der Universität Würzburg und des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellten fest, dass es auch erst lange nach einer Masernerkrankung eine Entzündung des Gehirns entstehen kann mit tödlichem Ausgang.

Es ist nicht möglich eine solche späte Komplikation erfolgreich zu therapieren. In den Jahren von 2003 und 2009 erkrankten 31 Patienten an SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis). Bei der Erkrankung waren die Kinder noch keine fünf Jahre alt. Zu dieser Zeit gab es 42.600 Masernerkrankungen und bei einer von 3.300 Erkrankungen traten Spätfolgen auf.

Für Kinder bis zu einem Jahr ist die Gefahr noch größer. Eine Impfung kann schützen, ist aber erst durchführbar, wenn das Baby schon elf Monate alt ist. Die mit dem größten Risiko behafteten Säuglinge können nicht geimpft werden. Für sie ist der beste Schutz ein breiter Impfschutz von vielen Menschen, da dadurch die Ansteckung gering gehalten wird.