Eltern unterschätzen die Gefahr von Masern - Erreger können zu Hirnhautentzündungen führen

Von Dörte Rösler
7. Juni 2013

Die Impfexperten klangen optimistisch: Masern sollte zum Jahrtausendwechsel ausgerottet sein. Ein Besuch in kinderärztlichen Praxen zeigt jedoch etwas anderes. Allein München haben sich im letzten Vierteljahr 166 Kinder mit der tückischen Krankheit infiziert.

Als Ursache machen Mediziner die zunehmende Impfmüdigkeit der Bundesbürger aus. So erkranken immer mehr Säuglinge an Masern - mit teilweise erschreckenden Folgen. Denn bei den Kleinsten können sich die vermeintlich harmlosen Erreger zu einer lebensgefährlichen Hirnhautentzündung entwickeln.

Die Gefahr geht dabei nicht nur von Geschwistern oder anderen Kindern aus. Häufig sind es die eigenen Eltern, die ihr Kind unwissentlich in Gefahr bringen. Die WHO rät deshalb, die Impfung ernster zu nehmen. Auch wenn die Todesfälle weltweit abnehmen, sollte man das individuelle Risiko nicht unterschätzen.

Von 105 in Berlin erkrankten Personen hätte bei 100 die Infektion durch eine Impfung verhindert werden können. Bei den restlichen 5 Patienten war der Schutz durch eine unzureichende Immunisierung abgeschwächt.