Mandelentfernung als Vorbeugung - Das Verfahren reduziert Infektionen nicht

Mandelentfernung auch bei häufiger Entzündung nicht immer ratsam

Von Cornelia Scherpe
9. September 2011

Gerade Kinder und Jugendliche leiden sehr häufig unter einer Mandelentzündung. Bei manchen tritt diese Infektion sogar regelmäßig mehrfach im Jahr auf. Viele Kinderärzte raten den Eltern dann zu einer Mandelentfernung, damit weiteren Mandelentzündungen vorgebeugt wird. Bei Entzündungen käme es zudem zur Vergrößerung der Mandeln, was auch die Atmung behindert und weitere Entzündungen, zum Beispiel im Ohr, fördert.

Mandelentfernung nicht überstürzen

Eine britische Studie zeigt nun aber, dass diese These nicht haltbar ist und dass dass Entfernen der Mandeln Infektionen nicht reduziert. 111 Kinder wurden in zwei Gruppen unterteilt. Einer wurden die Mandeln entfernt, die anderen wurden nur beobachtet.

Die Gruppe, bei der man nur abwartete, zeigte dabei ähnliche Zahlen, wie die erste. Bei allen Kindern kam es in den Folgejahren zu durchschnittlich gleich vielen Infektionen mit ähnlichen Krankentagen. Die Gruppe ohne Mandeln litt sogar etwas stärker.

Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Mandeln eine wichtige Unterstützung des Immunsystems sind. Die Studie legt daher nahe, keine übereilten Mandelentfernungen durchzuführen.