Malaria-Ausbruch in Griechenland - 75 Neuerkrankungen in diesem Jahr

Von Nicole Freialdenhoven
27. November 2012

In den südgriechischen Regionen Takonia und Ost-Attika wurden in diesem Jahr 75 neue Malaria-Erkrankungen gemeldet. Besorgnis erregend war dabei nach Ansicht der Experten die Tatsache, dass 22 der registrierten Erkrankten durch eine in Griechenland heimische Mücke gestochen wurden. Bislang wurden Malaria-Erkrankungen lediglich von Reisenden aus Asien oder Afrika nach Europa eingeschleppt.

Wenn nun einheimische Mückenpopulationen die Malaria weiterverbreiten, müsse man von einer Rückkehr der seit 1974 in Griechenland ausgerotteten Malaria sprechen, so die Wissenschaftler. Sie forderten die Regierung in Athen auf, gründlicher gegen die Mücken im Land vorzugehen und die potenziellen Überträger der Krankheit zu vernichten. Eine weitere Ausbreitung der Malaria würde auch ein schwerer Schlag für die ohnehin gebeutelte Tourismusindustrie Griechenlands bedeuten. Derzeit besuchen etwa 16 Mio. Touristen jährlich das Land.

Gegen Malaria gibt es bis heute keine Impfung. Touristen, die in Malariagebiete reisen, müssen Prophylaxe einnehmen und sich sorgfältig gegen Mückenstiche schützen. Während die Malaria noch immer Millionen Todesopfer fordert, kann sie bei rechtzeitiger Erkennung in Deutschland gut behandelt werden.