Impfung gegen Malaria - bei Labortieren werden überlebende Erreger aggressiver

Von Cornelia Scherpe
6. August 2012

Bei der Suche nach Impfstoffen gegen die Malaria hat sich eine bedenkliche Nebenwirkung gezeigt. Forscher sind mit der Entwicklung von entsprechenden Stoffen zwar schon recht weit, viele Medikamente befinden sich aber noch im Stadium der Tierversuche.

Bei Labormäusen hatte man vor kurzem einen Wirkstoff mit guten Ergebnissen getestet. Das Mittel wurde von den Tieren gut vertragen und besiegte die meisten Erreger in ihrem Inneren. Das Problem war jedoch, dass nicht alle Malariaerreger besiegt werden konnten und die restlichen nun ungeahnt reagierten. Der Kontakt mit dem Wirkstoff hatte sie besonders aggressiv gemacht. Sie begannen sich mit bisher ungewohnter Härte gegen ihre Wirte zu wenden. Die Mäuse litten also noch mehr unter der Infektion. Zudem zeigten die aggressiven Erreger eine Tendenz zur Immunisierung. Sie begannen also zusätzlich Abwehrmechanismen zu entwickeln und sind damit für andere Wirkstoffe noch schwieriger zu bekämpfen.

Man hat auch das genaue Problem an sich bereits isoliert. Das Eiweiß "AMA-1" ist der Grund für diesen Effekt. Dies ist besonders schlimm, da genau dieses Protein bei vielen potentiellen Impfstoffen verwendet wird. Eigentlich soll das Eiweiß den Körper dazu bringen, mehr Antikörper gegen die Malaria zu bilden. Doch wenn dabei nicht alle Parasiten erwischt werden, reagiert der Rest auf AMA-1 und entwickelt sich mit dessen Hilfe weiter. Besonders kritisch könnte das werden, wenn Stechmücken einen so geimpften Patienten stechen und damit die aggressiveren Erreger aufsaugen und an die nächste Person weitergeben.