Trotz sinkender Todesfälle wird Malaria gefährlicher - Resistenzen auf dem Vormarsch

Von Cornelia Scherpe
9. Juli 2012

Die Infektionskrankheit Malaria wird durch den Stich einer infizierten Anophelesmücke auf den Menschen übertragen. Allein 2010 kam es auf der ganzen Welt zu 216 Millionen Malariaerkrankungen. Die Zahl der tödlichen Verläufe lag bei 655.000.

Dies ist zwar noch immer eine sehr hohe Zahl, dennoch bedeutet es im Vergleich zu Vorjahren eine Besserung. Die Todesfälle sind eindeutig rückläufig. Während man sich zumindest über diese Nachricht freuen kann, gibt es für Mediziner zunehmend ein anderes Problem: Die Erreger von Malaria werden resistent gegen die verfügbaren Medikamente.

Besonders in Afrika hat man sich auf Präparate und auf spezielle Insektizide verlassen, um die Zahl der Neuinfektionen und tödlichen Verläufe gering zu halten. Doch der Erreger scheint sich mehr und mehr darauf einzustellen. Das aktuelle Ziel der US-Medizinwelt, nämlich Todesfälle durch Malaria bis 2015 auf Null zu reduzieren, rückt damit wieder in weite Ferne. Der Kampf wird schwerer und nicht leichter werden, da die Plasmodien (die eigentlichen Auslöser von Malaria) anpassungsfähig sind.

Bisher gibt es viele Möglichkeiten sich gegen den Mückenstich zu schützen, doch wenn der Parasit erst einmal im Körper des Menschen ist, wird es schwieriger. Bisher verlässt man sich dann auf den Wirkstoff Artemisinin. Allerdings traten bereits 2009 erste Erregerarten auf, die dagegen immun geworden waren. Die Plasmodien scheinen die nötigen Informationen zur Bildung einer Resistenz weiterzugeben, sodass die Medikamente bereits in mehreren Regionen nur noch bedingt wirken.

Oft sind daran auch gefälschte Produkte schuld, die illegal in Umlauf gebracht werden. Diese mangelhaften Wirkstoffe erleichtern den Erregern, sich zu immunisieren.