Makuladegeneration - Streit um zwei Medikamente verwirrt die Betroffenen

Die Behandlung der feuchten Makuladegeneration wird durch teure Medikamente erschwert

Von Cornelia Scherpe
27. August 2012

Menschen mit einer Makuladegeneration (kurz MD) leiden an einer meist schleichenden Verschlechterung ihres Augenlichtes. Die Makula ist im Auge der schärfste Punkt des Sehens und bei einer Makuladegeneration wird dieser Punkt immer ungenauer.

Circa vier Millionen der Deutschen leiden an dieser Netzhauterkrankung. Ab einem gewissen Grad des Sehverlustes raten die Augenärzte zu einem operativen Eingriff. Dieser hat natürlich diverse Risiken.

Wirksame Wirkstoffe für feuchte Makuladegeneration sind nicht erhältlich

Verunsichert werden die Patienten, da sie bei einer Recherche herausfinden, dass es bereits zwei Medikamente gegen ihre Erkrankung gibt. Man muss bei der Makuladegeneration einmal die feuchte MD und die trockene MD unterscheiden.

Während die trockene nicht heilbar ist, gibt es gegen die feuchte Variante zwei Wirkstoffe. Die Mittel "Lucentis" und "Avastin" können Studien zufolge die Makula retten, doch sie sind aufgrund von Streitigkeiten bezüglich der Preise oder allgemeinem Zulassungsbedingungen nicht auf dem Markt.

Das verwirrt die Betroffenen zurecht, denn 80 Prozent von ihnen haben die feuchte Makuladegeneration und könnten daher behandelt werden.

Teure Kosten erschweren die Behandlung

Es gibt jedoch ein enormes Kostenerstattungsproblem. Damit die Wirkstoffe funktionieren können, müssen sie insgesamt drei mal ins Auge gespritzt werden. Das ist ein enormer Verbrauch der teuren Wirkstoffe. Eine Injektion von Lucentis kostet bereits 1.200 Euro.

Avastin ist zwar mit 60 Euro günstiger, doch bisher nur als Krebsmedikament anerkannt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Patienten nach der Behandlung intensiv überwacht und betreut werden müssten. Mindestens einmal im Monat sollten sie zur Kontrolle kommen.

Da die Makuladegeneration im Wesentlichen nur Senioren betrifft, benötigen viele Verwandte oder Krankentransporte, um zu den Nachuntersuchungen zu kommen. Auch das ist eine Hürde.