Neue Therapie gegen Magersucht: Elektroden als Gehirnschrittmacher

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2013

Magersucht ist eine Zwangserscheinung, die bei den betroffenen Menschen im Kopf beginnt. Forscher haben dies nun als Ansatzpunkt für eine neue Therapie genommen, die bereits bei Parkinson erfolgreich angewendet wurde: Dabei wird den Patienten eine Art Hirnschrittmacher eingepflanzt - winzige Elektroden, die an an den Teil des Gehirns angebracht werden, der für Emotionen zuständig ist.

Die Elektroden senden winzige elektrische Impulse aus, die direkt auf das Gehirn einwirken. Am King's College in London wurde nun eine erste Testreihe mit sechs Teilnehmerinnen zwischen 24 und 57 Jahren durchgeführt, die alle seit mehreren Jahren an Magersucht litten.

Bei immerhin drei von sechs Patientinnen zeigten sich erste Erfolge: Sie fühlten sich wieder besser und konnten über einen Zeitraum von neun Monaten kontinuierlich an Gewicht zulegen. Auch Zwangshandlungen und Sorgen in Zusammenhang mit der Magersucht verringerten sich und die Laune stieg.

Allerdings zeigte sich bei den drei anderen keinerlei Erfolg. Mehr noch: Zu den Nebenwirkungen der Elektroden-Therapie gehörten Panikattacken, Kopfschmerzen und Schwindelanfälle. Die Wissenschaftler betonten daher, dass sich diese Methode noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinde.