Besser nicht zum Thema machen - Gewicht bei Magersüchtigen

Von Jutta Baur
17. Juli 2012

Für die Eltern ist die Situation kaum auszuhalten. Ihr Kind isst nicht richtig und wird von Tag zu Tag schmaler. Dennoch raten Experten davon ab, über das Gewicht der Kinder zu sprechen. Ingo Spitczok von Brisinski vom Berufsverband für Kinder- und Jugendpsychiatrie erklärt, dass ein Lob über richtiges Essen oder Gewichtszunahme die Jugendlichen dazu bringt, die Nahrungsaufnahme negativ zu sehen.

Wenn Eltern sich auf das Thema Magersucht einlassen, sollten sie sich vorher entsprechende Informationen besorgen. Oft geraten Unterhaltungen über das Essen oder das Gewicht in Richtung Vorwürfe. Das stresst die betroffenen Jugendlichen und führt sie weiter in die Essstörung hinein. Besser ist es, die Vorstellungen und Gedanken der Kinder herauszubekommen. Sich in deren Sichtweise hineinzuversetzen mag schwierig sein, hilft aber beiderseits weiter. Ein Jugendlicher muss wissen, dass die Liebe seiner Eltern unabhängig vom eigenen Essverhalten ist.

Außenstehende Hilfe gibt es bei Kinder- und Jugendpsychiatern und bei Fachärzten. Dort kann auch eine sinnvolle Therapie vereinbart werden.