Fettzellen statt Knochenmark - Magersüchtige entwickeln Osteoporose

Hoher Fettanteil im Knochenmark macht Knochen von Magersüchtigen brüchiger

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
22. März 2010

Wer magersüchtig ist, muss mit vielen gesundheitlichen Konsequenzen rechnen: Neben Herzinfarkten, Nierenversagen, Infektionen und Zahnschäden haben Magersüchtige auch ein hohes Risiko für die Knochenkrankheit Osteoporose. Der Grund: Ihre unterernährten Körper bilden einen sehr hohen Fettanteil im Knochenmark. Die Fettzellen verdrängen sogar Knochenmarkszellen und lassen die Knochen dadurch brüchiger werden.

Ursachen

Die Ursache: Wenn der Körper über lange Zeit zu wenig Nahrung bekommt, bildet er statt Knochenmarkszellen offensichtlich Fettzellen, um Energie speichern zu können. Die Markzellen sind jedoch für die Knochenbildung und seine Stabilität zuständig. Dieses Forschungsergebnis erklärt, warum jugendliche Magersucht-Patienten häufig mit Knochenbrüchen eingeliefert werden und unter Osteoporose leiden.

Von Osteoporose, einer Krankheit, die die Knochen langsam instabil werden lässt, sind normalerweise erst Menschen über 50 Jahren betroffen.

Hans-Jürgen Nentwich vom Vorstand des deutschen Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte sagt: "Ein weiterer möglicher Grund, warum der Körper bei zu wenig Nahrungszufuhr Fettzellen bevorzugt, ist der Bedarf an Wärme."

Die Fettzellen in den Knochen dienen also nicht nur als Energiereserve für den Notfall, sondern auch als ein kümmerlicher Schutz vor Wärmeverlust. Ob es hilft?! Magersüchtige frieren bekanntlich selbst im Hochsommer.