Spanische Studie - Hoher Bierkonsum steigert Magenkrebsrisiko

Ein hoher Bierkonsum in Kombination mit einer bestimmten Genvariante erhöhen das Magenkrebsrisiko

Von Frank Hertel
27. April 2011

Beim Jahrestreffen der American Association for Cancer Research in Orlando / Florida stellte Dr. Eric Duell vom Catalan Institute of Oncology in Barcelona eine Studie vor, die nachweist, dass hoher Bierkonsum Krebs auslösen kann. Diese Vermutung haben Wissenschaftler schon lange. In letzter Zeit wird sie durch zahlreiche Studien zunehmend bestätigt.

Vergleich verschiedener alkoholischer Getränke

So auch von Duells EPIC-Studie. EPIC steht für "European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition". In der Studie wurden 521000 Teilnehmer zwischen 35 und 70 Jahren auf den Zusammenhang von Alkoholkonsum und Magenkrebsrisiko untersucht.

Es stellte sich heraus, dass Menschen, die pro Tag 30 Gramm Alkohol oder mehr zu sich nehmen, ein um 75 Prozent gesteigertes Risiko haben an einem Tumor außerhalb des Mageneingangs (non-cardia gastric cancer) zu erkranken. Diesen Zusammenhang konnte man nur für Bier feststellen, aber nicht für Wein und Schnaps. Eine Flasche Bier (0,5 Liter) enthält etwa 13 Gramm Alkohol.

Stark erhöhtes Risiko durch bestimmte Genvariante und Alkohol

In einem zweiten Schritt der EPIC-Studie wurden 365 Magenkrebspatienten und 1284 gesunde Kontrollpersonen untersucht. Es zeigte sich, dass die Menschen mit der Genvariante rs1230025 einem noch stärkeren Magenkrebsrisiko ausgesetzt sind, wenn zusätzlich hoher Bierkonsum erfolgt. Diese spezielle Variante gehört zu dem Gen ADH1, das für den Alkoholabbau verantwortlich ist. Duell vermutet, dass Bier krebserregend ist, weil beim Bieralkoholabbau Azetylaldehyd freigesetzt wird und weil Bier Nitrosamine enthält.