Raucher haben höhere Mutationszahl

Von Katharina Cichosch
18. September 2012

Lungenkrebs kann sowohl Raucher wie auch Nichtraucher befallen. Trotzdem vermuteten einige Experten seit längerem, dass das Ausmaß der Krebserkrankung Unterschiede aufweisen müsse. So enthält der Tabakrauch zahlreiche krebserregende Substanzen (Karzinogene), die sich der Vermutung nach auch im Organismus bemerkbar machen müssten.

Im Rahmen eines groß angelegten Forschungsprojektes zur Entschlüsselung des Genoms von Krebsarten führte der Onkologe Ramaswamy Govindan von der Washington University eine Untersuchung an 17 Patienten durch, die an einem Lungenkarzinom litten. Die Annahme des Krebsforschers, dass sich die Tumore von Rauchern und Nichtrauchern in ihrer Struktur unterscheiden mussten, wurde deutlich bestätigt: Insgesamt wiesen die Karzinome rauchender Patienten deutlich mehr Mutationen auf als die von Nichtrauchern. Im Schnitt konnte hier eine zehnmal höhere Mutationsrate ausgemacht werden.

Dieser Unterschied war jedoch nicht der einzige, den Govindan und sein Team feststellten: Auch die Art der Genommutationen war verschieden. So werden aktuell Medikamente entwickelt, die gezielt an solchen Mutationen ansetzen und diese bekämpfen sollen. Voraussetzung hierfür wäre jedoch, dass eine Genommutation auf den entsprechenden Wirkstoff anspricht. Bei Rauchern fand das Forscherteam keinerlei Andockpunkte für eine medikamentöse Behandlung, bei Nichtrauchern sehr wohl.