Dicke Menschen erkranken seltener an Lungenkrebs

Von Cornelia Scherpe
17. April 2012

Forscher haben nun herausgefunden, dass dicke Menschen nicht nur Nachteile haben. Ihre Gesundheit ist zwar in Punkto Herz, Kreislauf und Gelenke stark gefährdet, doch auf der anderen Seite schützen die vielen Kilos auch: vor Krebs.

In den USA hat man ermittelt, dass dieser Effekt eintritt, so denn man raucht oder einmal geraucht und nun dem Nikotin entsagt hat. Untersucht wurden 450.000 Probanden beider Geschlechter, die zwischen 50 Jahren und 70 Jahren waren. Die Untersuchung lief als Langzeitstudie über zehn Jahre. In diesem Zeitraum erkrankten 9.400 Männer und Frauen an Lungenkrebs. Es zeigte sich, dass unter diesen auffallend viele Menschen waren, die rauchten und dabei eher schlank waren. Nur 400 Personen waren Nichtraucher und trotzdem erkrankt. Zudem wurden die dicken bis adipösen Raucher auffallend selten vom Krebs in der Lunge heimgesucht. Besonders bei Frauen war dieser Zusammenhang sehr auffallend. Männer mit BMI-Werten über 30 hatten ein neun Prozent kleineres Risiko als schlanke Männer und Frauen mit hohem BMI hatten sogar eine um 16 Prozent kleinere Gefahr.

Weshalb das Übergewicht scheinbar schützend wirkt, können die Forscher noch nicht genau erklären. Sie haben jedoch die Theorie, dass das weibliche Geschlechtshormon Östrogen eine entscheidende Rolle spielt. Da dieses bei Fettleibigkeit vermehrt ausgeschüttet wird, könnte es eine Schutzwirkung haben.