Metformin senkt Risiko auf Lungenkrebs bei Nichtrauchern

Forscher decken Schutzwirkung durch Metformin-Einnahme auf das Lungenkrebsrisiko auf

Von Cornelia Scherpe
4. Februar 2015

Lungenkrebs gilt als die häufigste Krebsform und hat eine vergleichsweise schlechte Prognose. Die Zahl der Erkrankten ist gestiegen, was unmittelbar mit der Zahl der Raucher zusammenhängt.

Der Konsum von Nikotin ist noch immer der häufigste Auslöser von Lungenkrebs. Das bedeutet allerdings nicht, dass Nichtraucher vor der Krebsform geschützt sind. Auch bei ihnen kann ein Tumor im Lungengewebe entstehen. Und um das Risiko für Nichtraucher zu senken, könnte der Wirkstoff Metformin interessant werden.

Der Zusatznutzen von Metformin

Metformin ist eine zentrale Arznei in der Diabetologie und wird eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Eine Studie hat nun jedoch gezeigt, dass Metformin einen bisher unbekannten Zusatznutzen hat: Diabetiker, die nicht rauchen, bekommen auffallend seltener Lungenkrebs als Nichtraucher, die kein Metformin nehmen.

An der Untersuchung hatten 47.351 Menschen teilgenommen, die an Diabetes des Typ 2 litten. Alle füllten zwischen den Jahren 1994 und 1996 einen Fragebogen zu ihrer Gesundheit aus. Insgesamt hatten 46 Prozent der Diabetiker Metformin genommen und in den kommenden 15 Jahren bekamen 747 Diabetiker die Diagnose Lungenkrebs.

80 von ihnen waren Nichtraucher. Die Forscher kontrollierten nun, wer von den nicht rauchenden Patienten mit Lungenkrebs jahrelang Metformin genommen hatte. Dabei kam heraus, dass die meisten Betroffenen ohne Metformin-Therapie geblieben waren.

Schutzwirkung auf das Lungenkrebsrisiko

Im Anschluss wurde errechnet, dass durch die Metformin-Einnahme das Lungenkrebsrisiko für Nichtraucher um 43 Prozent senkt. Die Schutzwirkung war dabei umso höher, je länger der Patient Metformin nahm. Das schließt einen Zufall aus.

Bisher können die Forscher aber nicht sagen, wie Metformin vor Lungenkrebs schützt. Da Raucher von Metformin im Bezug auf das Krebsrisiko offenbar nicht profitieren, muss der Mechanismus dahinter komplex sein.