Passivrauchen verdreifacht das Risiko auf kleinzelligen Lungenkrebs

Von Cornelia Scherpe
18. Juni 2014

Wer raucht, vergiftet den eigenen Körper und nimmt unter anderem das Risiko für tödlichen Lungenkrebs in Kauf. Dieses Wissen ist nicht neu und hält zum Glück immer mehr Menschen vom Rauchen ab. Allgemein bekannt ist auch, dass man sich durch das sogenannte "Passivrauchen" ebenfalls in Gefahr begibt. Beim Passivrauchen hat man zwar selbst keine Zigarette in der Hand, doch man atmet den Qualm eines Rauchers und damit ebenso die Giftstoffe ein.

Die Gefahren des Passivrauchens

Wie gefährlich der passive Konsum aber wirklich ist, macht nun eine Studie deutlich. Die US-Forscher konnten dank internationaler Datenbank die Fälle von 12.700 Menschen mit Lungenkrebs und 14.500 gesunden Kontrollpersonen analysieren. Es zeigte sich, dass 2.500 der Krebspatienten selbst keine Raucher waren. 20 Prozent derer mit Lungenkrebs hatten den Tumor also nicht wegen des aktiven Rauchens entwickelt. Die weitere Analyse zeigte, dass wiederum 73 Prozent dieser Teilgruppe jedoch lange Zeit mit Rauchern verbracht hatten.

Das Passivrauchen erhöht demnach auch nach dem Herausrechnen von verzerrenden Faktoren wie Alter und Geschlecht das Krebsrisiko. Es steigt im Vergleich zu Nichtrauchern ohne passiven Konsum um 31 Prozent. Die Forscher bestimmten dabei auch die Gefahr für die unterschiedlichen Formen des Lungenkrebs.

Gesteigertes Risiko für kleinzelligen Bronchialkrebs

Für Adenokarzinome (Krebszellen stammen aus dem Drüsengewebe) war das Risiko um 26 Prozent erhöht. Für Plattenepithelkarzinome (von Haut und Schleimhaut ausgehende Krebszellen) lag das gesteigerte Risiko bei 41 Prozent. Bedeutend war die Gefahr jedoch, wenn man sich nur die zwei Gruppen der Bronchialtumoren ansah. Bei der weniger aggressiven nicht-kleinzelligen Form lag das Risiko zwar auch "nur" bei 48 Prozent, doch beim kleinzelligen Bronchialkrebs kamen die Forscher auf eine Gefahr von 210 Prozent. Ausgerechnet diese Form ist jedoch hochgradig aggressiv, breitet sich schnell im Körper aus und ist daher meist tödlich.

Über die Jahre hinweg steigt das Risiko beim Passivrauchen, sodass viele Nichtraucher mit rauchendem Partner und rauchenden Arbeitskollegen das verdreifachte Risiko auf Lungenkrebs haben - auch ohne je selbst zum Glimmstängel gegriffen zu haben.