Unheilbarer Lungenkrebs: Bestrahlung verlängert das Leben deutlich

Von Cornelia Scherpe
2. Mai 2014

Viele Menschen mit Lungenkrebs erhalten die Diagnose erst dann, wenn ihr Krebsleiden bereits nicht mehr heilbar ist. Nur bis zu einer gewissen Größe kann der Tumor chirurgisch entfernt werden, danach würde beim Herausschneiden zu viel Lungengewebe zerstört werden.

Der Krebs kann bei diesen Patienten nur noch durch eine Chemotherapie, eine Bestrahlung, oder der Kombination aus beiden verlangsamt werden. Eine aktuelle Studie aus Norwegen konnte nun zeigen, dass die Kombi-Therapie die beste Wahl ist, wobei vor allen Dingen die Bestrahlung die Lebensverlängerung ausmacht.

In der Studie hatte man mit 191 Menschen gearbeitet, deren Lungenkrebs nicht mehr durch eine Operation entfernt werden konnte. Jeder Patient bekam eine Chemotherapie und eine Hälfte wurde zusätzlich mit einer Bestrahlung therapiert.

Velängertes Leben trotz gleicher Lebensqualität

Wer die Kombi-Behandlung bekam, wurde unparteiisch durch ein Losverfahren entschieden. Die restliche Lebenszeit der Krebspatienten lag bei alleiniger Chemotherapie im Schnitt bei 9,7 Monaten. Wer dagegen Chemotherapie und Bestrahlung (medizinisch auch "Chemoradiatio" genannt) erhalten hatte, dessen Überlebenszeit stieg und lag im Schnitt bei 12,6 Monaten.

Dabei verschlechterte sich auch nicht die allgemeine Lebensqualität. Die Patienten beider Gruppen hatte eine vergleichbare subjektive Lebensqualität, was somit deutlich für die Kombi-Therapie spricht.

Die Studie zeigt damit, wie extrem wichtig es ist, dass Krankenhäuser und die dortigen Krebsstationen mit genügend Geräten zur Bestrahlung ausgestattet sind. Genau an diesem Punkt gibt es aber oft Defizite.

Jüngst haben Radiologen aus Österreich vermeldet, dass es in ihrem Land deutlich zu wenig Bestrahlungsmöglichkeiten für alle Betroffenen gibt.