Bei bekanntem Lungenhochdruck im Flugzeug immer Sauerstoff mitnehmen

Von Cornelia Scherpe
7. März 2013

Menschen mit einer sogenannten "pulmonalen Hypertonie" leiden an einem zu hohen Druck in der Lunge. Dieser Lungenhochdruck kann gerade beim Fliegen schnell gefährlich werden. Patienten sollten daher niemals unbedacht in den Urlaub fliegen. Pneumologen (Fachärzte der Lunge) raten stets dazu, Sauerstoff mitzuführen und bei Bedarf über eine aufgesetzte Atemmaske einzuatmen. Doch weshalb kann das Fliegen so gefährlich werden?

Die Luft auf einer Flugreise wird künstlich in die Kabine gegeben. Je nach Flughöhe kann sich der sogenannte Sauerstoffpartialdruck stark unterscheiden. Es gibt die gesetzliche Regelung, dass der künstlich erzeugte Level niemals unter dem liegen darf, der bei 2.438 Metern über dem Meeresspiegel natürlich auftritt.

So niedrig kann er aber durchaus in der Kabine werden. Das ist für gesunde Menschen auch unbedenklich und daher wird er von den Fluggesellschaften öfter angezielt. Der gesunde Patient atmet während der Flugreise einfach etwas schneller und etwas tiefer als gewöhnlich. Das geschieht unbewusst und wird nicht als Belastung wahrgenommen.

Doch wer an Lungenhochdruck leidet, kann bei diesem niedrigen Sauerstoffpartialdruck bereits Probleme bekommen. Je länger die Patienten in einem Fluzeug sitzen müssen, desto stärker sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut. Das versetzt den Körper in einen Ausnahmezustand und ab einem gewissen Grad der Sauerstoffverarmung kann es sehr gefährlich werden.

Das zeigt auch eine aktuelle Studie. Die Teilnehmer litten alle an COPD und einer von vier Patienten erlitt während eines Fluges eine Hypoxämie. Diese Fachbegriff beschreibt, dass zu wenig Sauerstoff im Blut ist. Neigt ein Patienten dann auch noch zu verengten Gefäßen und es bilden sich Blutgerinnsel, kann die Flugreise lebensgefährlich werden.