Lungenhochdruck - Ursachen, Symptome und Behandlung

Lungenhochdruck hat unterschiedliche Ursachen. Es handelt sich dabei um eine lebensbedrohliche Krankheit. Bei vielen Patienten dauert es lange Zeit, bis die Diagnose gestellt wird.

Britta Josten
Von Britta Josten

Krankheitsbild

Beim Lungenhochdruck - auch pulmonale Hypertonie genannt - handelt es sich um eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung, die nur selten auftritt. Dabei liegt ein Bluthochdruck im Lungengefäßsystem vor. Je nach Ursache gibt es mehrere Unterarten des Lungenhochdrucks, für die "pulmonale Hypertonie" einen Überbegriff darstellt.

Liegt ein Lungenhochdruck vor, besteht eine Verengung der Blutgefäße in der Lunge oder aber ein Verschluss der Lungenarterien, die zu einer Behinderung des Blutflusses führen. Auf diese Weise kommt es zur Erhöhung des Blutdrucks. Damit das Blut in die Lungen befördert werden kann, muss die rechte Herzkammer nun eine stärkere Pumparbeit leisten.

Ursachen

Der Mediziner unterscheidet zwei Formen des Lungenhochdrucks: die so genannte primäre pulmonale Hypertonie sowie die sekundäre pulmonale Hypertonie. Die primäre pulmonale Hypertonie ist relativ selten und tritt ohne erkennbare Ursache auf. Die sekundäre pulmonale Hypertonie kommt wesentlich häufiger vor.

Patienten, die mehrere Lungenembolien hatten, haben ein erhöhtes Risiko, an einem Lungenhochdruck zu erkranken. Auch eine Herzschwäche kann zu einem Lungenhochdruck führen.

Patienten, deren Lunge durch schwere Krankheiten wie zum Beispiel Tuberkulose (Tbc) oder einer chronischen Bronchitis geschädigt ist, erkranken ebenfalls häufiger an einem Lungenhochdruck. Auch HIV-Patienten haben ein höheres Risiko, an dem Lungenhochdruck zu erkranken.

Die Krankheit "Lungenhochdruck" entsteht dann, wenn die Blutgefäße des so genannten Lungenkreislaufes verengt sind. Der Körper erhält dadurch weniger Sauerstoff, als er benötigen würde.

Das Herz muss folglich Mehrarbeit leisten und wird aufgrund dieser dauerhaften Überbeanspruchung ebenfalls geschädigt. Die rechte Herzkammer vergrößert sich dann.

Oben genannte Krankheiten können zu einer Verengung der Blutgefäße und somit auch zum Lungenhochdruck führen. Die Krankheit erhält ihren Namen, da der Blutdruck aufgrund der verengten Blutgefäße im Bereich der Lunge zu hoch ist.

Verlauf

Ärzte teilen die Krankheit in vier Phasen auf:

  • In der Anfangsphase der Krankheit bemerkt der Patient noch keine Symptome.
  • In der zweiten Phase bemerken die Patienten Symptome wie Kurzatmigkeit bei einer körperlichen Betätigung.
  • In Phase drei haben die Patienten bereits bei geringer Belastung starke Beschwerden. Auch in dieser Phase bemerken die Patienten jedoch noch keine Symptome, wenn sie sich in Ruhe befinden.
  • Patienten, die sich in der vierten Phase dieser Lungenkrankheit befinden, sind schwer krank und bemerken die Symptome auch dann, wenn sie sich nicht bewegen.

Es handelt sich beim Lungenhochdruck um eine lebensgefährliche Krankheit. In einigen Fällen kann dem Patienten nur eine Organtransplantation das Leben retten.

Symptome

Zu Beginn der Erkrankung bemerken die Patienten meist keinerlei Symptome, was die Krankheit tückisch macht. Erst wenn die Krankheit weiter fortschreitet, sind die Patienten bei der kleinsten Tätigkeit bereits außer Atem, sind schnell müde, leiden unter unregelmäßigem und schnellem Herzschlag und unter Schmerzen in der Brust.

Die Patienten können auch kurzzeitig bewusstlos werden. Viele Patienten haben auch bläulich gefärbte Lippen und auch die Haut am Körper hat eine Blaufärbung.

Im Verlauf der Krankheit leiden die Patienten unter Wassereinlagerungen zum Beispiel in den Beinen. Auch Schmerzen im Bereich des Bauches treten dann auf.

Patienten, die unter einem Lungenhochdruck leiden, fühlen sich, als würden sie sich auf einem sehr hohen Berg befinden. Ab einer gewissen Höhe, wenn die "Luft dünner wird", kann ein normaler Mensch nur noch schlecht atmen. Lungenhochdruckpatienten fühlen sich immer so.

Diagnose

Da die Symptome bei einem Lungenhochdruck sehr allgemein sind und auch bei vielen anderen verschiedenen Krankheiten auftreten können, dauert es oftmals längere Zeit, bis der Arzt die Diagnose pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) stellt.

Die Diagnostik eines Lungenhochdrucks ist umfangreich.

Zuerst untersucht der Arzt den Patienten genau und hört dabei unter anderem auch Herz und Lunge ab und misst Puls und Blutdruck. Anschließend werden ein

usw. durchgeführt. Zur Sicherung der Diagnose wird auch eine Herzkatheteruntersuchung vorgenommen. Diese Untersuchung wird in Tageskliniken oder Krankenhäusern durchgeführt.

Der Arzt setzt einen Schnitt im Bereich der Leiste und führt über diesen einen dünnen Katheter ein. Der Katheter wird bis zum Herzen vorgeschoben.

Der Arzt kann bei dieser Untersuchung die Herzkranzgefäße genau untersuchen. Zur abschließenden Diagnostik ist häufig auch eine Szintigrafie notwendig.

Behandlung

Patienten, die unter einem Lungenhochdruck leiden, werden je nach Krankheitsphase unterschiedlich therapiert. Zur Verdünnung des Blutes erhalten die Patienten meist ein entsprechendes Medikament. Durch die Verengung der Blutgefäße kann sich leicht eine Thrombose entwickeln, welcher durch blutverdünnende Maßnahmen (so genannte Antikoagulantien) entgegengewirkt wird.

Wenn ein Patient aufgrund der verminderten Herzleistung Wasser im Körper hat, so kann der Arzt Diuretika verschreiben. Diese Tabletten entwässern den Körper, in dem der Patient vermehrt Urin ausscheiden muss.

Zusätzlich können weitere Präparate verordnet werden, die der Patient als Tablette einnimmt, einatmet, gespritzt bekommt oder als Infusion in die Vene verabreicht wird.

Patienten, die nur noch sehr schlecht Luft bekommen, werden an ein Sauerstoffgerät angeschlossen. Anfangs geschieht dies meist stationär im Krankenhaus. Später kann der Patient sich für zu Hause ein mobiles Sauerstoffgerät verordnen lassen.

Bewirkt auch das Sauerstoffgerät keine Besserung mehr, so hilft dem Patienten nur noch eine Organtransplantation. Je nachdem, welche Organe bereits stark geschädigt sind, benötigt der Patient "nur" eine Spenderlunge oder sogar zusätzlich ein Spenderherz.

Es handelt sich hierbei um eine sehr schwere Operation, die nicht immer Erfolg versprechend ist. Zudem bestehen auch lange Wartelisten für ein Spenderorgan.

Vorbeugung

Direkt vorbeugen kann man der Krankheit nicht. Um die eigene Gesundheit zu stärken, sollte man

  • Reinhard Strametz Grundwissen Medizin: für Nichtmediziner in Studium und Praxis, UTB GmbH, 2017, ISBN 3825248860
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Uwe Beise, Uwe Beise, Werner Schwarz Gesundheits- und Krankheitslehre: Lehrbuch für die Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege, Springer Medizin Verlag, 2013, ISBN 9783642369834
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Peter Avelini, Martin Hoffmann, Christine Grützner Medizinwissen von A-Z: Das Lexikon der 1000 wichtigsten Krankheiten und Untersuchungen, MVS Medizinverlage Stuttgart, 2008, ISBN 3830434545
  • Susanne Andreae, Peter Avelini, Melanie Berg, Ingo Blank, Annelie Burk Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, Thieme Verlagsgruppe, 2008, ISBN 9783131429629
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, Herold, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, Herold, 2019, ISBN 3981466098
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165

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