Studie stellt Zusammenhang zwischen Beatmungsgeräten und Lungenentzündungen her

Von Cornelia Scherpe
26. Juli 2012

Im Krankenhaus kann es schnell nötig werden, dass ein Patient mittels Beatmungsgerät mit Luft versorgt wird. Was im Notfall natürlich Leben rettet, hat jedoch einer aktuellen Studie zufolge auch eine Schattenseite. Mediziner entdeckten, dass durch die Beatmung die Gefahr für eine Lungenentzündung steigt. In der Fachsprache nennt man diese eine Pneumonie und eine solche kann durch Infektionen entstehen, wenn Bakterien oder Viren eindringen und in der Lunge siedeln. Das Immunsystem reagiert dann mit einer Entzündung, um die Feinde loszuwerden. Doch auch ein Beatmungsgerät kann zu einer solchen Immunantwort führen.

Erforscht wurde dies mit der Hilfe von Gewebeproben. Menschliche Zellen aus der Lunge wurden im Labor dem Druck ausgesetzt, der bei einer künstlichen Beatmung vorherrscht. Dieser schwankt in der Praxis regelmäßig, um so den Rhythmus zu imitieren, der beim normalen Atmen ebenfalls vonstattengeht. Auch diese ständige Änderung im Aufbau und Abbau des Drucks wurde simuliert. Es zeigte sich, dass die Zellen offenbar sehr sensibel auf diese künstlichen Druckschwankungen reagieren.

Die Forscher vermuten daher, dass das Immunsystem dann eingeschaltet wird, wenn die Zellen sich von diesem Umstand bedroht fühlen. Bereits nach vier Stunden der simulierten künstlichen Beatmung hatten viele Zellen Stoffe produziert, die das Immunsystem aktiviert hätten, wären sie nicht im Labor, sonder im menschlichen Körper.