Eine Lungenentzündung darf man nicht zu leicht nehmen

Von Jutta Baur
20. Mai 2014

Lungenentzündungen sind keineswegs harmlos. Das beweist die zunehmende Zahl von Todesfällen während dieser Erkrankung der Atemwege. Derzeit sterben 10% der Patienten, die mit einer Pneumonie ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Das sind 3% mehr als noch im Jahr 2005.

Die Deutsche Lungenstiftung (DLS) hat im "Weißbuch Lunge 2014" die neuen Zahlen veröffentlicht. Die Gefahr an einer Lungenentzündung zu versterben ist eng mit der ersten Diagnose verbunden. Während bei einer leichten Pneumonie die Mortalität bei einem Prozent liegt, steigt die Sterblichkeitsrate auf bis zu 35% bei einer gravierenden Entzündung.

Damit liegt Anteil der Lungenentzündung deutlich höher, als bei Herzinfarkten. Diesen überleben 5% der in die Klinik gebrachten Patienten nicht.

Die Lungenentzündung ist die tödlichste Infektionskrankheit

Der Grund für die außerordentlich erhebliche Letalitätsrate liegt laut Weißbuch in den Begleiterkrankungen, die häufig zusätzlich vorliegen. Zudem scheinen Betroffene, wie auch Ärzte, eine Lungenentzündung weniger ernst zu nehmen.

Bedenkt man, dass es sich bei der Lungenentzündung selbst in hoch entwickelten Industrieländern mit hervorragender Gesundheitsfürsorge, um die tödlichste Infektionskrankheit handelt, sind Impfungen durchaus anzuraten. Dabei kommt ein gut wirksamer Konjugat-Impfstoff gegen Pneumokokken zum Einsatz. Kleine Kinder, aber auch Ältere und chronisch Kranke sollten eine Impfung in Erwägung ziehen.

Mit dem seit 2012 auf dem Markt befindlichen Mittel lassen sich 90% Erkrankungen verhindern. In Deutschland wird eine Immunisierung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Risikopatienten empfohlen.