Listeriose - jeder dritte Erkrankte stirbt an den Folgen der Lebensmittelvergiftung

Von Dörte Rösler
16. Juni 2014

Eine Vergiftung mit Listerien kann lebensbedrohlich werden. 30 Prozent der Menschen, die an Listeriose erkranken, sterben durch die Keime. Die Gefahr lauert dabei auf Käse und Fisch ebenso wie in Rohmilch oder Wurst. Seit Jahresbeginn mussten bereits drei Unternehmen verseuchte Produkte vom Markt nehmen.

Vor allem auf Rohmilchprodukten können sich Listerien vermehren. Aber auch Räucherfisch oder Salate können den Keim auf der Oberfläche tragen. Vernichten lässt er sich nur durch Erhitzen - was auch den Genuss der Lebensmittel zerstört.

Welche Folgen hat die Infektion?

Listerien können im Organismus unterschiedliche Schäden anrichten: sie docken an Darm- oder Leberzellen an, oder sie infizieren Zellen des Immunsystems. In leichten Fällen äußert sich dies durch grippeähnliche Beschwerden, kombiniert mit Erbrechen und Durchfall. Wenn die Bakterien in die Blutbahn gelangen, können sie eine Sepsis oder Gehirnentzündungen hervorrufen. Als Schutz vor der körpereigenen Abwehr tarnen sie sich dabei hinter Versatzstücken aus den Wirtszellen.

Besonders gefährlich ist die Listeriose für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Babys und Schwangere.

Da Listerien zu Fehlgeburt oder Totgeburt führen können, sollten werdende Mütter auf den Verzehr nicht pasteurisierter Lebensmittel verzichten. Auch eingeschweißter Räucherlachs oder Schinken kann belastet sein.