Leukämie bei Kindern: Neue Behandlungsmethode in Aussicht gestellt

Von Nicole Freialdenhoven
23. Oktober 2013

Galt die akute lympathische Leukämie (ALL) bei Kindern früher noch als frühes Todesurteil für die Betroffenen, sind die Überlebenschancen heute auf 80 Prozent gestiegen. Forscher beschäftigen sich daher heut evor allem mit den schweren Nebenwirkungen der Behandlung oder den häufig auftretenden Spätfolgen wie sekundären Tumore. Eine neue Studie ergründete nun, wie ALL überhaupt entstehen kann.

Wurde bislang angenommen, dass eine Gen-Mutation der Auslöser dieser Form der Leukämie ist, erkannten die Forscher des Hamburger Kinderkrebs-Zentrums nun, dass es sich nicht um ein mutiertes Gen handelte, sondern um ein Gen, dass seine Markierung verloren hat. Das Gen mit dem Namen ZNF 423 wird dann falsch abgelesen und produziert zu viel Protein. Dadurch wird ein Reifungsfaktor ausgebremst, der normal für die Reifung der weißen Blutkörperchen zuständig ist. Die unreifen B-Lymphozyten überschwemmen das Blut und lösen so die akute lympathische Leukämie aus.

Die Forscher hoffen nun, dass sie das Gen ZNF423 in Zukunft gezielter behandeln können um die Blockade aufzuheben, so dass die weißen Blutkörperchen wieder normal reifen können, während die Leukämiezellen absterben.